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Ausgewählte Highlights:

Weltpremiere: 5 MEDITATIONS ON DEATH

Die 5-Kanal-Film-Installation 5 MEDITATIONS ON DEATH ist eine künstlerische und sehr persönliche Auseinandersetzung der deutschen Filmemacherin Nico Weber mit dem Thema Tod, als poetische Erzählung in fünf Kapiteln montiert und komponiert: verstörend und gleichzeitig zärtlich.

Europa-Premiere: Immersive Stage aus New York

Kernstück des 800 qm großen Ausstellungsareals ist die begehbare Großinstallation der New Yorker Künstlervereinigung „3-Legged Dog”. Bis zu 90 Zuschauer_innen können sich gleichzeitig in der ca. 200qm-Installation aufhalten. Im Rahmen dieser immersiven Bühne stellen drei internationale Künstler aus dem 3-Legged Dog-Pool ihre aktuellen Werke zum ersten Mal einem europäischen Publikum vor.

Dirtscraper ist ein Virtual-Reality-Spiel in Raumgröße des Künstlers Peter Burr. Es simuliert eine postapokalyptische Zukunft, in der Menschen in einem riesigen, vielschichtigen unterirdischen Komplex leben, der von den seltsamen Launen einer künstlichen Intelligenz bestimmt wird.

In seiner generativen Installation analmosh erschafft der Künstler Matt Romein eine dynamische audio-visuelle Landschaft, in der Bilder, Töne, Farben und Grafiken immer wieder programmgesteuert verzerrt und neu abgemischt werden.

Esperpento (Monstrosität) von Victor Morales ist eine digitale 3D-Performance, inspiriert von der ästhetischen Vision des spanischen Malers Francisco Goya. Mittels VR- und AR-Techniken entsteht eine visuell aufgeladene Mediation über die Ablehnung des Anderen und die Entmenschlichung des Fremden.

KI enthüllt Identitäten

Der chinesische Künstler Fei Jun, Associate Professor am Digital Media Lab der China Central Academy of Fine Arts (CAFA) Beijing, stellt zeitgleich zur Biennale in Venedig erstmals in Deutschland seine interaktive Installation Interesting World vor. Sie basiert auf einem von Fei und einer Gruppe von Ingenieuren entwickelten KI-gesteuerten Kategorisierungssystem, das Informationen aus Google Maps verwendet. Die KI nimmt die Emotionen und die Gesichter der Zuschauer auf, um daraus Elemente ihrer Identität abzuleiten.

Lena Chen & Molly Barber– Kampf um Identität

Sie war eines der ersten Opfer des sogenannten Revenge Porn. 2007 stellte ihr Freund intime Fotos von ihr ins Internet, was für die feministische Künstlerin und Bloggerin Lena Chen jahrelanges Stalking, Cyber-Mobbing und psychisches Leiden zur Folge hatte. Jahre später zieht sie nach Berlin und kreiert sich als Elle Peril ein Alter Ego. Sie arbeitet als Aktmodell, Spoken-Word-Artistin und Performerin und versucht auf diese Weise, selbstbestimmt und offensiv die Hoheit über ihren Körper und ihre Identität zurückzugewinnen.

Als Au Pair und Fotografin Molly Barber nach Berlin kommt und Lena Chen am Rande eines Nervenzusammenbruchs entdeckt, entsteht eine Freundschaft, die zu gemeinsamen künstlerischen Aktivitäten führt. Ihre gemeinsame Arbeit „Expose her“ beschreibt eindrücklich einen schmerzhaften Prozess als Kampf gegen Dissoziation und Psychose, da sich die Grenzen zwischen Kunst und Fiktion auflösen. Dieses Werk stellt die Machtverhältnisse zwischen Männern und Frauen, Künstler und Muse, Voyeur und Exhibitionist, Täter und Opfer in Frage.

A NEW NORMAL (Deutschland, 2019)

Regie: Luzie Loose

A New Normal ist ein stereoskopischer Essayfilm, der sich assoziativ mit der Frage auseinandersetzt, wie man weiterlebt, nachdem sich alles verändert hat. Ein junger Mann verlässt seine Wohnung in einem alten Wohnblock und streift durch verlassene Landschaften. Was ihn antreibt, ist sein Verlangen, alles hinter sich zu lassen, sogar sich selbst. Ein Erzähler berichtet von Fragmenten und Erfahrungen eines Alltagslebens nach der Katastrophe. Sie haben keinerlei Ähnlichkeit mit den gezeigten Bildern, lassen sich aber auch nicht eindeutig von ihnen trennen. Die Geschichten beginnen als banale Episoden über den Supermarkteinkauf oder den morgendlichen Weg zur Arbeit und werden schließlich Zeugnis verschiedener Strategien, sich zu einer tiefgreifenden Identitätskrise zu verhalten. Die 3D-Bilder sind sowohl künstlerischer Ausdruck als auch erzählerisches Mittel –sie öffnen ein Fenster in die Gedankenwelt und Erfahrungen des Protagonisten bei dem Versuch, eine neue Normalität herzustellen.

Aleksandar Radan: Steckbrief Natur – Folge 1 – Der Waldkauz (Deutschland, 2019)

Der Offenbacher Künstler und Student der Hochschule für Gestaltung Aleksandar Radan präsentiert im Rahmen der B3 Leitausstellung seinen knapp zehnminütigen Kurzfilm „Der Waldkauz“. In dieser ersten Folge der Serie „Steckbrief Natur” produziert Radan eine Art Lehrvideo, das uns den Waldkauz und dessen Habitat, aber auch die kulturelle Bedeutung des Vogels als „Totenvogel“ erläutert. Obgleich stilistisch nah an konventionellen Naturfilmen gehalten, kippt das Video in eine surreal anmutende Sequenz, in der die Konzentration auf die untersuchte Spezies immer wieder abgelenkt wird durch Elemente, die ganz offensichtlich nicht ins Bild gehören. Das durchgehend digital produzierte Video zeigt sich einerseits „dokumentarisch“ konstruiert – in seinem künstlerischen Aufbau jedoch merkwürdig eigenwillig. Es bewegt sich damit näher an der unvorhersehbaren Dynamik der Natur, als es oberflächlich den Anschein haben mag.

Sargon Khinoev: Sweat

Die Arbeit Sweat von Sargon Khinoev beschäftigt sich auf einer mannigfaltigen Ebene mit dem Diskurs des menschlich-technischen-Verhältnis. Es ist ein Versuch, die Erotik zwischen Mensch und Roboter aus den Fesseln der Utopie zu befreien, eine Darstellung der zukünftigen bzw. digitalen Leidenschaft und des Bordells der Zukunft.

B3 Filmprogramm mit vielen Premieren

Alle Werke des B3-Filmprogramms setzen sich auf unterschiedlichste Weise mit dem Fokus REALITIES auseinander. Insgesamt stellen sich 12 Langfilme und ausgesuchte TV-Serien dem Urteil von Besuchern und Wettbewerbs-Jury, darunter zahlreiche deutsche Erstaufführungen. Alle Screenings finden im B3 Festivalkino Cinema Frankfurt statt. Der renommierte Filmjournalist Knut Elstermann ist der Host des Filmprogramms und wird durch das Programm führen und mit den Regisseuren oder Schauspielern, die ihre Filme begleiten, im Anschluss an die Filmvorführungen diskutieren.

Eröffnet wird die B3 am 15. Oktober mit Pferde stehlen“ (engl. Out Stealing Horses) von Hans Petter Moland. Die Verfilmung des gleichnamigen Bestsellers von Per Petterson war Teil des Hauptwettbewerbs der Berlinale und erhielt den Silbernen Bären.

Ausgewählte Highlights

B3 Eröffnungsfilm „Pferde stehlen“ (Norwegen, 2019)

Regie: Hans Petter Moland

November 1999. Trond Sander ist 67 und hat sich nach dem Tod seiner Frau aus Oslo in einen kleinen Ort im Osten Norwegens zurückgezogen. Das Jahrtausend neigt sich dem Ende entgegen und mit ihm, so scheint es, auch Tronds Leben. In einer Winternacht erkennt er in seinem Nachbarn Lars plötzlich einen alten Bekannten aus der Jugendzeit wieder. Eine Begegnung, die Erinnerungen an das Jahr 1948 aufsteigen lässt. Inmitten der atemberaubenden Gebirgs- und Flusslandschaft zwischen Norwegen und Schweden inszeniert Hans Petter Moland ein Drama um Liebe, Verlust und Enttäuschung, um lebenslange Traumata und Schuldgefühle. Auf der Grundlage von Per Pettersons preisgekröntem Roman „Pferde stehlen“ thematisiert der Film zugleich die norwegische NS-Vergangenheit. Das Schwanken zwischen Kollaboration und Widerstand hat auch private Entscheidungen beeinflusst und ist ein unauslöschlicher Teil von Tronds Kindheitserinnerungen.

Deutschland-Premiere „God of the Piano“ (Israel, 2019)

Regie: Italy Tal

Als sie erfährt, dass ihr neu geborener Sohn taub ist, ergreift die Konzertpianistin Anat verzweifelte Maßnahmen, um sicherzustellen, dass ihr Kind in ihrer musikalisch versierten Familie bestehen kann und zu dem Komponisten wird, den ihr Vater immer gewollt hat. Als moralische Parabel mit einem Hauch von Thriller komponiert, erzählt der israelische Film „God of the Piano“ von ungesundem elterlichen Ehrgeiz und grenzüberschreitendem Missbrauch, von Kompromisslosigkeit, falschen Ambitionen – und einem übermächtigen Vater.

Deutschlandpremiere „The Wall of Mexico“ (USA/Mexiko, 2019)

Regie: Magdalena Zyzak und Zachary Cotler

Die politische Komödie spielt in einer amerikanischen Kleinstadt, in der die einzige mexikanische Familie ebenfalls die reichste der Stadt ist. Um die Stadtbürger davon abzuhalten, Wasser aus ihrem Brunnen zu stehlen, will die Familie eine große Mauer um ihre Farm bauen.

Deutschlandpremiere „ADAM“ (USA, 2019)

Regie: Rhys Ernst

Adam Freeman (Nicholas Alexander) hat gerade sein erstes Jahr an der der High School beendet – im Jahr 2006. Als seine coole ältere Schwester Casey (Margaret Qualley) vorschlägt, dass er sie über den Sommer in New York besuchen kann, hat Adam Visionen davon, ein Mädchen zu treffen und endlich ein bisschen Lebenserfahrung zu sammeln. Die Fantasie verwirklicht sich nicht ganz so wie erwartet. Casey lebt begeistert inmitten Brooklyns junger LGBTQ Community und lädt Adam ein, ihr in queer Bars, zu Kundgebungen für gleichberechtigte Ehe und anderen Ereignissen zu folgen. Als Adam auf Gillian (Bobbi Salvör Menuez), eine kluge, schöne junge Frau in dieser neuen Umgebung stößt, vermutet sie fälschlicherweise er sei trans. Betrunken und verliebt geht er unglücklicherweise auf ihre Verwechselung ein, was zu einer immer komplexer werdenden Situation führt, auf die Adam nicht vorbereitet ist.

Deutschlandpremiere My little one (Schweiz, 2019)

Regie: Frédéric Choffat, Julie Gilbert

Alex und Bernardo, zwei Männer um die vierzig, erhalten einen dringlichen Anruf von Jade – einer Amerikanerin, die sie beide bis zum Verrücktwerden geliebt haben. Und so finden sich die beiden Freunde, die vom Lauf des Lebens getrennt worden waren, plötzlich mitten im Navajogebiet in den USA wieder. Während Frida, die wilde und freche Tochter von Jade, sie mit der harten Realität der Wüste Arizonas konfrontiert, ahnen die beiden nicht, dass ihre Wahrnehmung der Liebe, des Lebens, des Todes sich für immer verändern wird.

Screening „TITO“ (KANADA, 2019)

Regie: Grace Glowicki

Tito ist gefangen. Er hat schwarze Haare, Koteletten, und ihm baumelt eine Notpfeife am Hals. Er ist so verängstigt, dass ihm kalte Schauer über den Rücken laufen. Jeder Versuch, sich nach draußen zu wagen, ist mit der Gefahr von schwer fassbaren Raubtieren konfrontiert, die ihn unerbittlich jagen. Tito hat Hunger nach Nahrung und Sicherheit, seine terrorisierte Existenz droht ihn zu überwältigen – bis zum plötzlichen Eintreffen eines fröhlichen Eindringlings, der Frühstück und Schutz anbietet…TITO ist eine Geschichte über Raub, Freundschaft und Angst, erzählt durch eine wilde erfinderische und ausdrucksstarke neue Sicht.

Screening „Glossary of Broken Dreams“ (Österreich, 2018)

Regie: Johannes Grenzfurthner

Johannes Grenzfurthner nutzt in seinem Essaydokumentarfilm eine Vielzahl ästhetischer Formen, um über politische Begriffe zu reflektieren. Alle reden von Freiheit! Privatsphäre! Identität! Sie palavern über Widerstand! Den Markt! Und die Linke! Aber Grenzfurthner kann all diese ignoranten und beleidigenden Kommentare im Internet nicht mehr ertragen! Unterstützt vom Schriftsteller Ishan Raval erklärt und bewertet er die goldenen Kälber des politischen Diskurses aufs Neue – vielleicht, um sie schließlich zu opfern.

Schwerpunkt VR

VR_PARK mit vielen Premieren

Die B3 Leitausstellung beschäftigt sich auch 2019 wieder mit den neuesten Entwicklungen im Bereich VR. Vor dem Hintergrund des B3 Fokus‘ REALITIES treffen Narration und Emotion, Illusion und Simulation in diesem Medium auf besondere Weise aufeinander und fordern unser Verständnis von Realität digital heraus. Die Mehrzahl der ca. 20 gezeigten Arbeiten sind Welt-, Europa sowie Deutschlandpremieren. Hauptpartner des VR_PARK ist der europäische Kultursender ARTE, der eine Auswahl von Arbeiten zu überraschend neuen Lesarten bekannter Kunstwerke und Kunstströmungen und zu immersiven Klangerfahrungen zeigt sowie Projekte, die Zeitgeschichte und gesellschaftliche Fragen aufgreifen. Weitere Akteure im VR_PARK sind das kanadische Studio Felix & Paul, die Zürcher Hochschule der Künste ZHdK und die Hochschule Darmstadt. Der B3 VR_PARK wird gefördert durch experimente#digital – eine Kulturinitiative der Aventis Foundation.

ARTE-Projekte

Accused #2 Walter Sisulu

Vor Kurzem wurden wertvolle Tonmitschnitte aus dem Rivonia-Prozess wiederentdeckt und vom französischen Institut National de l’Audiovisuel (INA) digitalisiert. Die Aufnahmen, insgesamt 256 Stunden Material, machen den politischen Kampf von Nelson Mandela und seinen acht Mitangeklagten wieder lebendig. Der Film konzentriert sich auf die Aussagen von Walter Sisulu, dem Angeklagten Nr. 2, der zum Helden der Anti-Apartheid-Bewegung wurde. Die 360°-Dokumentation, mit Illustrationen von Oerd Van Cuijlenborg und beeindruckendem Raumklang, basiert auf diesen Original-Tonaufnahmen. Der Zuschauer erlebt die Auseinandersetzungen zwischen Angeklagten, Staatsanwaltschaft und Richtern von der Zuschauerbank des Gerichtssaals aus.

-22.7°C – Eine Sound-Experience aus dem Ewigen Eis

-22.7°C ist ein immersives Erlebnis, das von einer Reise des französischen Musikers Molécule zum Polarkreis inspiriert ist. Die Zuschauer wohnen einem Schaffensprozess in einer Gegend der Extreme bei und entdecken in der Arktis eine unwirtliche Welt aus mystischen Klängen und Schwingungen.

I Saw The Future – Die Stimme aus dem Äther

1964 zeichnete der britische Physiker und Science-Fiction-Schriftsteller Arthur C. Clarke in einer Fernsehsendung der BBC sein Bild von der Zukunft. Clarke, der gemeinsam mit Stanley Kubrick das Drehbuch für „2001: Odyssee im Weltraum“ schrieb, sagte die Umwälzungen der digitalen Revolution erstaunlich treffsicher voraus. Die futuristischen Visionen von Clarke und die Archivbilder der BBC sind in diesem 360°-Film zu einer faszinierenden Zeitreise verarbeitet. Das immersive Erlebnis gibt es in der ARTE360 VR-App für Android, iOS und GearVR.

Die Sonne von Edvard Munch

Die Bilder des norwegischen Malers Edvard Munch huldigen „den ewigen Kräften des Lebens“. Während er sich in seinem weltbekannten Kunstwerk „Der Schrei“ der dunklen Seite menschlicher Existenz widmet, spürt er in seinem Meisterwerk „Die Sonne“ seiner Begeisterung für das Licht als Quelle allen Lebens nach. Dieses VR-Projekt enthüllt die Geschichte hinter dem Kunstwerk und erzählt von der Faszination Munchs für Licht und Lichtexperimente und vermittelt seine „geradezu religiöse Beziehung zu Licht“.

Der Schrei

„Der Schrei“ von Edvard Munch ist allgegenwärtig: Das von Verzweiflung und Seelenqual verzerrte Gesicht beschäftigt die Menschen so sehr, dass daraus sogar das Emoji für Angst geworden ist. Doch kennen Sie das Kultgemälde wirklich? Die VR-Brille gestattet dem Betrachter eine beispiellose Konfrontation mit dem berühmten Gemälde, die zur spektakulären Immersion in die gepeinigte Seele des Künstlers wird.

Das Totale Tanz Theater 360 – Das 360°-Musikvideo zum Bauhaus-Jubiläum

Die Frage nach der Rolle des Menschen im mechanisierten Zeitalter wurde vor 100 Jahren am Bauhaus künstlerisch-experimentell diskutiert. DAS TOTALE TANZ THEATER greift das Thema auf und erkundet das Verhältnis von Mensch und Maschine im digitalen Zeitalter in Form einer Virtual Reality Tanz Experience. Inspiriert von den Bühnenexperimenten Oskar Schlemmers und Walter Gropius’ Ideen zum Totaltheater, mit einer Choreografie von Richard Siegal. Ein Projekt der Interactive Media Foundation und Filmtank in Kooperation mit ARTE/ZDF, co-created durch Artificial Rome, unterstützt durch den Fonds Bauhaus heute der Kulturstiftung des Bundes und das Medienboard Berlin Brandenburg.

Warum wir bleiben – Der Kampf der Nuba im Sudan

In den abgelegenen Nuba-Bergen im Sudan wächst eine ganze Generation von jungen Männern und Frauen inmitten eines vom Westen ignorierten Krieges auf. Tausende sind bereits vor diesem Krieg geflüchtet. Dies ist die Geschichte derer, die geblieben sind.

Weitere VR-Projekte

Weltpremiere: VONDERLAND von Cyril Tuschi

Die neuen XR-Technologien VR, AR und MR verändern Storytelling und Rezeption von Geschichten, Filmen und Games massiv. Regisseur und VR-Unternehmer Cyril Tuschi stellt auf der B3 sein Projekt Vonderland vor. Ziel ist es, via Vonderland-Dreamdecks die besten Film- und Games-Inhalte mit VR- und Augmented Reality-Storywelten über alle Medienplattformen hinweg zu verschmelzen und so interaktive Abenteuer für die ganze Familie zu kreieren. Über Tracked Objects, Full Body Avatare, Wärme, Wind, Gerüche soll ein optimales immersives Gemeinschaftserlebnis möglich werden.

INCITEMENT (Niederlande/Frankreich, 2019, Regie: Wiebe van den Ende)

Ein kleiner Einblick in das Leben der liebenswerten Protagonisten Sara und Luis. Wir entdecken die inneren Gedanken, die sich hinter dem verstecken, was gesprochen wird.

Die virtuelle Realität ist das ultimative Medium, um dem Betrachter zu ermöglichen, die Intimität dieses Paares aus der Perspektive einer Person wirklich zu erleben und seine und ihre inneren Gedanken zu hören.

GYMNASIA (Kanada, 2019, Regie: Chris Lavis, Maciek Szczerbowski)

FELIX & PAUL, eines der weltgrößten VR-Studies aus Kanada, präsentiert das Projekt GYMNASIA: A Deep Dive into Stop-Motion Animation in Virtual Reality. Die sechsminütige VR-Erfahrung vermischt stereoskopisches 360-Grad-Filmmaterial mit Stop-Motion-Animation und computergenerierten Grafiken. Zuschauer betreten die Ruine einer Schule, wo sie mit geisterhaften Erinnerungen einer verlorenen Kindheit konfrontiert werden. Der VR-Film soll wie ein „dunkler Traum” erscheinen. Weitere Arbeiten von FELIX & PAUL werden in einer kleinen Retrospektive gezeigt.

B3 Festival: Revolution, Innovation and Realities

Das Konferenzprogramm B3 Festival stellt sich unter dem Motto „Revolution, Innovation and Realities“ zentralen Fragen, u.a. dem Thema Finanzierung und Kreativität oder dem Einfluss von XR-Technologien auf das Erzählen via Bewegtbild.

Aktuell sind vier Veranstaltungen geplant, die sich mit ökonomischen Fragestellungen befassen, sowohl für die Computerspielebranche, aber auch für andere Mediengattungen. So werden u.a. Michael Liebe (Booster Space), Jeremy Chan (Aurora Media), Jeremy Sim (Mistletoe) und Filmproduzent Sten Saluveer (EST) die Frage diskutieren, ob die zunehmende Abhängigkeit von finanzieller Förderung, gleich ob öffentlich oder privat, letztlich nicht doch Kreativität drosselt und künstlerische Freiheit einschränkt.

Über Chancen und Risiken staatlicher Förderung und gezielter Vermarktung informieren die Games-Experten Malte Behrmann und André Bernhardt. Behrmann ist Professor für Wirtschaftskommunikation an der BBW Hochschule in Berlin und Autor u.a. des vielbeachteten Fachbuchs “In der Innovationsfalle: Überlegungen zu einer zukunftsfähigen Innovationsförderung“. Bernhardt (IndieAdvisor & Company) berät und unterstützt seit Jahren junge und entwicklungsfähige Studios mit Know-how und Netzwerk in Bezug auf Finanzierung, Vermarktung, Professionalisierung und Visibilität-

B3 Parcours: Sehnsuchtsorte und Scheinwelten

Mit dem B3-Parcours dehnt die B3 ihren Wirkungskreis ins RheinMain-Gebiet aus. Hier beteiligen sich wichtige Kulturinstitutionen mit eigenen Beiträgen zum Fokus REALITIES.“ Der B3 Parcours wird seit 2013 vom Kulturfonds Frankfurt RheinMain gefördert. 2019 nehmen teil: Cinema Frankfurt, Kunsthalle Darmstadt, Museum Sinclair-Haus, Nassauischer Kunstverein Wiesbaden, Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“ an der Goethe-Universität Frankfurt/Main.

Museum Sinclair-Haus, Bad Homburg

In der Ausstellung „Illusion Natur. Digitale Welten“ vom 10. November 2019 bis 2. Februar 2020 nähern sich im Museum Sinclair-Haus die Künstler mit digitalen Kompositionen dem Thema „Natur“ an und erschaffen virtuelle Sehnsuchtsorte. Dabei loten sie die Grenzen zwischen Wirklichkeit und Abbild aus und hinterfragen die menschliche Wahrnehmung der Welt. Was ist real? – Eine der Fragen, denen das Leitthema der B3 Biennale des bewegten Bildes 2019 „REALITIES“ Raum gibt. Im Rahmen des Parcoursprogramms der B3 findet am 27. November 2019 ein Gespräch mit Wolf Lieser, DAM (Berlin), und Bianca Schwarz, hr2-kultur im Museum Sinclair-Haus statt.

Nassauischer Kunstverein Wiesbaden

Im Rahmen der B3 zeigt der Nassauische Kunstverein Wiesbaden die erste Einzelausstellung von Rachel Maclean in Deutschland. Maclean kommentiert in drei Video- und VR-Installationen die politische und soziale Situation in Großbritannien im Rahmen des bevorstehenden Austritts aus der Europäischen Union. In ihren filmischen und fotografischen Arbeiten werden gegenwärtige politische und gesellschaftliche Problemstellungen in satirisch übersteigerte, bunte Scheinwelten übertragen. Maclean arbeitet mit Green Screen, Computeranimationen, digitaler Nachbearbeitung und collagenartiger Verwendung von Audiomaterial aus der Populärkultur, in spielerischer Auseinandersetzung mit aktuellen Herausforderungen.

Kunsthalle Darmstadt

Anlässlich des Jubiläumsprogramms „100 jahre bauhaus“ untersucht die international besetzte Gruppenausstellung „Bauhaus und die Fotografie. Zum Neuen Sehen in der Gegenwartskunst“ (29.09.19 – 05.01.20), wie die experimentelle Bildsprache der Bauhauskünstler_innen bis heute die Weiterentwicklung künstlerischer, insbesondere fotografischer Strategien beeinflusst. Gezeigt werden Werke von dreizehn etablierten Künstlerinnen und Künstlern der Gegenwart sowie von Studierenden der Hochschule Darmstadt und der Technischen Hochschule Nürnberg, welche formal wie inhaltlich an die Arbeiten des Neuen Sehens anknüpfen. Im Kontext der B3 zeigt die Filmemacherin Nico Weber am 17. Oktober Ausschnitte ihrer für den Grimme-Preis nominierten Filmreihe Bauhausfrauen. Im Anschluss an die Vorführung trifft sie im Gespräch auf Professorin Anja Baumhoff, die als Vorreiterin der Gender-Forschung die Rollenverteilung am Bauhaus untersucht.

Exzellenzcluster „Die Herausbildung normativer Ordnungen“

Wir leben in einer Zeit tiefgreifender Veränderungen normativer Ordnungen – Stichworte sind Migration, Klimawandel, Populismus, Digitalisierung. Wie können solche Ordnungen auf diese Herausforderungen reagieren, und was heißt dies für Fragen des sozialen Zusammenhalts, der Zukunft der Demokratie und internationaler Zusammenarbeit? Der Forschungsverbund Normative Ordnungen an der Goethe-Universität Frankfurt am Main stellt die untersuchten Phänomene in einen größeren Zusammenhang historischer und transregionaler Entwicklungslinien sowie normativer Überlegungen.

Für die B3 widmen sich die beiden Sprecher des interdisziplinären Verbundes, der eine enge Verbindung zu den Künsten und der ihr eigenen Erkenntniskraft pflegt, dem Spannungsfeld von Realität, Fiktion und falschem Bewusstsein. „Ach! Über wirkliche Fiktionen und fiktionale Wirklichkeiten“ heißt am 16. Oktober der Vortrag von Prof. Klaus Günther, in dem der Jurist und Rechtsphilosoph über die Kunst als einen Ort spricht, an dem auf irritierende Weise mit der Unterscheidung zwischen Wirklichkeit und Fiktion gespielt wird. Der politische Philosoph Rainer Forst widmet sich am 17. Oktober dem Thema „In der Höhle. Über Wirklichkeit und Macht“ und damit auch dem Kampf gegen ideologische Verblendung.