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Bei der Steuerung des Wettbewerbs wird die Stiftung Friedliche Revolution von dem Wettbewerbsbüro [phase eins] unterstützt. Dessen Geschäftsführer und Projektleiter Benjamin Hossbach sagt: „Das Verfahren wird durch eine Reihe engagierter und kompetenter Gremien begleitet, so dass der Wettbewerb ein herausragendes Ergebnis verspricht. So hat die Findungskommission bei der Auswahl der gesetzten Künstler:innen exzellente Arbeit geleistet und dabei das kreativste Dutzend zusammengestellt, das für diese Aufgabe geeignet ist.“

Am 12. März 2024 wird zusätzlich ein Aufruf gestartet, auf den sich weitere interessierte Künstler:innen aus dem In- und Ausland für die Teilnahme frei bewerben können. Ende April 2024 wählt die Findungskommission aus den eingegangenen Bewerbungen 24 weitere Teilnehmende aus.

Die insgesamt 36 bestätigten Kunstschaffenden erhalten Anfang Juni 2024 die Auslobung mit der Wettbewerbsaufgabe. Gefordert sind grundsätzlich eine künstlerisch zeitgemäße Gestaltung, die der nationalen Bedeutung des Denkmals und seiner internationalen Strahlkraft gerecht wird, eine Bildsprache, die für die Leipziger Stadtgesellschaft und ihre Gäste heute wie in Zukunft verständlich ist, sowie die gestalterische, funktionale und städtebauliche Verzahnung von Denkmal und dem neu entstehenden Quartier rund um den Leipziger Wilhelm-Leuschner-Platz als Standort des Denkmals. Die Teilnehmenden müssen außerdem detaillierte Aussagen zur Umsetzbarkeit der Konzepte einreichen.

Anfang September 2024 müssen die künstlerischen Beiträge abgegeben werden und am 30. September tritt die Preisjury zu zweitägigen Beratungen zusammen, um aus den anonymisierten Einreichungen den Siegerentwurf zu ermitteln. Welcher Entwurf am meisten überzeugt und gewonnen hat, soll  in einer Pressekonferenz am 2. Oktober 2024 bekanntgegeben werden – kurz vor dem 9. Oktober 2024, dem 35. Jahrestag der großen Leipziger Montagsdemo. Für die ersten drei ausgewählten Arbeiten steht ein Preisgeld von insgesamt 80.000 Euro zur Verfügung. Die Umsetzung des Siegerentwurfs startet im Oktober 2025. Dafür ist ein Gesamtbudget von sechs Millionen Euro vorgesehen.

„Der Wettbewerb fällt in eine Zeit extremer politscher Herausforderungen“ erklärt Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung. Gleichzeitig begehe Deutschland 2024 den 35. Jahrestag der Friedlichen Revolution und feiert den 75. Geburtstag des Grundgesetzes. „Wir wollen mit dem Denkmal das Andenken an die Friedliche Revolution von 1989 wachhalten, aber vor allem die nachfolgenden Generationen ermutigen, die demokratischen Freiheiten in Deutschland zu verteidigen und sich antidemokratischen Bewegungen entgegenzustellen“, so Jung. Es gehe darum, „den Gesprächsfaden nicht abreißen zu lassen und die Mühe nicht zu scheuen, zuzuhören, auch dort, wo es schwer fällt, und dabei stets Haltung zu zeigen für Demokratie und Menschenrechte.“.

Frankfurt, Karlsruhe, Nürnberg, Hannover und Bonn – Das Denkmal geht auf Reisen

Mehr als 4.000 Menschen, davon ein Viertel aus dem Westen Deutschlands, haben in der Zeit vom 6. September bis zum 9. Oktober 2023 die Wanderausstellung „Das Denkmal ist…“ auf dem Wilhelm-Leuschner-Platz in Leipzig besucht. Elf internationale Künstler:innen thematisieren in der Ausstellung anhand von filmischen Arbeiten grundsätzliche Aspekte von Erinnerungskultur und Denkmalsprozessen.

Mit dieser Resonanz im Rücken geht die Ausstellung nun auf Reisen in die westlichen Bundesländer. Zwischen Mai und September 2024 macht sie Station in Frankfurt am Main, Karlsruhe, Nürnberg, Hannover und Bonn. Jeweils rund drei Wochen lang wird sie in diesen Städten darüber informieren, wie der Denkmals-Prozess sich bis heute entwickelt hat. Ein umfangreiches und dialogorientiertes Rahmenprogramm ergänzt die Ausstellung um Führungen, Diskussionsrunden, Lesungen, Workshops und Performances.

Gesine Oltmanns, Vorstand der Stiftung Friedliche Revolution, hebt hervor: „Mit der Ausstellung und dem geplanten Denkmal schauen wir bewusst über den Leipziger Tellerrand hinaus. Denn das geplante Denkmal ist kein Leipziger Denkmal, sondern als Erinnerungsort deutscher Demokratiegeschichte von nationaler Bedeutung. Schließlich ist ein zentrales Resultat der Friedlichen Revolution das wiedervereinte Deutschland. Dabei ist es sehr wichtig, die Friedliche Revolution als europäische Revolution, insbesondere verbunden mit den Freiheitsbewegungen dieser Zeit in Mittel- und Osteuropa, zu verdeutlichen.“ Mit der „Westreise“ wolle man auch aktuelle Impulse setzen und zeigen, dass aus der Friedlichen Revolution der Auftrag gewachsen ist, die Demokratie gemeinsam zu gestalten und zu beschützen. Was in Zeiten von Populismus und anwachsender Demokratiefeindlichkeit umso wichtiger sei.

Aktuell laufen die konkreten Abstimmungen mit zivilgesellschaftlichen Partnern vor Ort, wie z.B.

mit der „Bundesstiftung Orte deutscher Demokratiegeschichte“ in Frankfurt, dem dort ebenso ansässigen Börsenverein des Deutschen Buchhandels und den städtischen Kulturressorts. Leipzigs Oberbürgermeister Burkhard Jung hat in seiner Funktion als Kuratoriumsvorsitzender der Stiftung Friedliche Revolution seine Amtskolleg:innen in einem Brief um Unterstützung gebeten.

Neue Kooperationen mit dem Buchkinder Leipzig e.V. und dem Theater der Jungen Welt

Mit einem umfangreichen Veranstaltungsprogramm ist die DenkmalWerkstatt der Stiftung Friedliche Revolution ins Jahr 2024 gestartet. Zu gewohnten Events wie dem Zeitzeug:innen Café oder dem Cinema Casino ist seit diesem Jahr die Nachmittagsfilmreihe hinzugekommen, die mehrmals im Monat verschiedene Facetten des alltäglichen Lebens und des politischen Systems der DDR beleuchtet.

Mit einem Informationsstand und vier Veranstaltungen mischt sich die Stiftung Friedliche Revolution im Rahmen der Leipziger Buchmesse vom 21. bis 24. März 2024 aktiv in den politischen Diskurs ein. Neben zwei Lesungen organisiert die Stiftung ein Zeitzeug:innen-Gespräch zum Thema „35 Jahre Friedliche Revolution: Wie gefährdet ist unsere Demokratie?“. Im JugendCampus – UVERSE, der Kreativwerkstatt der Leipziger Buchmesse, veranstalten die Vermittler:innen der Ausstellung „Ein Denkmal ist …“ den Workshop für Kinder und Jugendliche „Wir bauen ein Denkmal für die Friedliche Revolution. Gemeinsam. Kreativ. Zeitgemäß.“

Im Rahmen der Leipziger Buchmesse findet auch eine neue Kooperation mit dem Buchinder Leipzig e.V. ihren ersten Höhepunkt. „DenkmalWerkstatt Buchkinder ‒ Freiheit gestalten“ heißt eine neue Kursreihe des Vereins in Zusammenarbeit mit der Stiftung Friedliche Revolution. In den Kreativ-Workshops sind Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 18 Jahren eingeladen, in eigene Denkprozesse zu starten und sich über Text und Bild, Gespräch und Geschichte dem Begriff Freiheit anzunähern. In der Buchmesse-Woche öffnet in der DenkmalWerkstatt in der Passage Hansa Haus eine freie Druckwerkstatt im Rahmen des Projektes. Über Text und Bild, Gespräch und Geschichte hat jede und jeder die Möglichkeit, eigene Ausdrucksformen für ihre oder seine Gedanken zu finden. Hierzu stehen Linoleum, Druckpresse, Papier, Farbe und Schreibmaschine für die Teilnehmer*innen bereit.

Junge Menschen, genauer gesagt Schüler:innen der 3. bis 6. Klasse sind auch die Adressaten eines weiteren neuen Projekts. Die Stiftung Friedliche Revolution und das Theater der Jungen Welt TdJW bieten ab Mai 2024 Stadtrundgänge mit der Schauspielerin Anke Stoppa zu den Orten der Friedlichen Revolution von 1989 an. Basis ist das im Klett Kinderbuch Verlag erschienene Buch „Fritzi war dabei. Eine Wendewundergeschichte”. Regisseurin der theatralen künstlerischen Rundgänge ist Katja Lehmann. Das Buch von Hanna Schott (Illustrationen Gerda Raidt) schildert die letzten Wochen der DDR aus der Sicht des neunjährigen Mädchens Fritzi. Einen Vorgeschmack auf dieses  Highlight im Vermittlungsformat für Kinder und Familien ist die Lesung von Anke Stoppa auf der Leipziger Buchmesse