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Immersive Art Factory hat das Werk von Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) grandios in Szene gesetzt. Mit modernster Software animiert, akustisch illustriert von der Musik Luca Longobardis und geplant nach akribischen Drehbüchern, ist eine kunstfertige Multimedia-Show entstanden, in der Raum und Werk, also Hülle und Inhalt, in einzigartiger Symbiose miteinander verschmelzen. Insgesamt 1.750 Quadratmeter Fläche wurden zu Projektionsflächen für 48 Beamer, die auf den Wänden und dem Boden der Halle rundum laufende, virtuelle Welten aus Gemälden, Fotos von Häusern, Portraits des Künstlers eine neuartige 360-Grad-Realität entstehen lassen, die „ideale Stadt Hundertwassers“, wie sie Iannuzzi nennt.

Seit Jahrzehnten schon haucht die Künstlergruppe verlassenen oder geschichtsträchtigen Orten neues künstlerisches Leben ein: Egal, ob es ein still gelegter Steinbruch im französischen Les Baux-de-Provence ist, eine verlassene Seebrücke in Manhattan, ein ausrangierter Öltanker in Seoul oder das ehemaliges Heizkraftwerk in Leipzig, über das er schwärmt: „Ein Ort wie das Kunstkraftwerk ist bellissimo ‒ wunderschön. Es ist mehr als eine Hülle, man kann sogar sagen, es besitzt eine Seele. Wir wollen diese Seele wiederfinden, indem wir in einen Dialog treten mit der Architektur und ihren Elementen, mit der Geschichte“, sagt der künstlerische Leiter Gianfranco Iannuzzi.
Dieses Zwiegespräch zwischen Industrie-Archäologie und zeitgenössische Kunst setzt das Künstler-Kollektiv im Nachbargebäude um. Parallel zur „Hundertwasser-Expierence“ entstand hier das Multimedia-Projekt „WERK in Progress“, das Geschichte und ehemalige Protagonisten der vormaligen Heizhalle wieder lebendig werden lässt, die historische Erinnerung an den einstigen Ort wachhalten und zugleich mittels immersiver Kunst neue Gestaltungsmöglichkeiten und Lebensszenarien eröffnen will. Ihre Annäherung an dieses Projekt beschreiben die Künstler so: „Es ist sowohl klangliches als auch evokatives Wortspiel mit der englischen Phrase „work in progress“. WERK weist hier auf den Ort hin, der Inspiration des Ganzen ist. „In progress“ dient hingegen der Internationalisierung und vermittelt den Eindruck von Entstehen und Werden. Gleichzeitig wird aber auch das Konzept von etwas erstellt, das den Raum nicht endgültig oder definitiv verwandelt, sondern das als kreative, kurzlebige Erfahrung zu verstehen ist. Somit steht der Raum auch für weitere Beiträge unsererseits und anderer KünstlerInnen zur Verfügung.“

Die Besucher beider Projekte stehen dabei nicht einfach davor wie in einem Museum, sondern sie spazieren, quasi als Protagonisten, mitten durch diese virtuellen Landschaften, treten in Interaktion mit dem Spektakel, in das sie eingetaucht sind. „Ich möchte das Publikum wegbringen von der klassischen Rezeptionshaltung. Ich stelle es ins Zentrum des Werks, wie auf eine riesige Bühne, so dass es zur Show dazugehört“, erklärt der Gianfranco Iannuzzi, der seit den 1980er Jahren zu den Pionieren der Kunstgattung immersive art gehört.

Der Begriff der Immersion, in den 1990er Jahren erstmals im Zusammenhang mit Computer- und Rollenspielen aufkam, ist ein metaphorischer Begriff, der im einfachsten Sinne das mehrdimensionale Eintauchen in virtuelle Welten meint. Immersive Werke sind interdisziplinär, multisensorisch, konzept- und kontextbezogen und zielen zumeist auf Interaktion mit dem Rezipienten ab.

Über Gianfranco Iannuzzi:
In den späten 1980er Jahren entwarf der gebürtige Venezianer Gianfranco Iannuzzi erste Bilderserien, vorgeführt mit Musik. Sein wichtigstes Arbeitsmittel war ein Diaprojektor von Kodak. Licht, Bild, Ton – an diesen Grundelementen hat sich bis heute wenig geändert, auch wenn Iannuzzi seine Kunst mittlerweile auf gigantische Flächen projiziert, wie aktuell in den südfranzösischen Carrières de Lumières, einem ehemaligen Steinbruch von über 5.000 Quadratmetern, wo Iannuzzis Hommage „Chagall, ein Sommernachtstraum“ eine halbe Million Besucher pro Jahr begeistert. Ob Chagall, Klimt, Michelangelo, Picasso oder Hundertwasser: Iannuzzi und sein Immersive Art Factory-Team (Ginevra Napoleoni, Massimiliano Siccardi, Renato Gatto, Luca Longobardi) setzen das Werk berühmter Maler grandios als immersive Shows in Szene.

Hundertwasser Experience
Wann: ab 24. September (an ausgesuchten Spieltagen, die unter www.kunstkraftwerk-leipzig.com veröffentlich werden)
Wo: Kunstkraftwerk Leipzig, Saalfelder Straße 8b
Öffnungszeiten: 10 bis 18 Uhr

Ticketpreise:
Normalpreis: 7,50 €
Ermäßigt: 5,00 €
Kind (unter 6 Jahren): 0,00 €
Familienticket (2 Erw. + 2 Kinder): 20,00 €

Kombi Tickets:
Normalpreis: 10,00 €
Ermäßigt: 7,50 €
Kind (0 bis 6 Jahre): 0,00 €
Familienticket (2 Erw. + 2 Kinder): 25,00 €

Die Macher – Immersive Art Factory:
“WERK in Progress”
Eine Videoinstallation von IMMERSIVE ART FACTORY.
Produktion: Kunstkraftwerk Leipzig GmbH
Regie: Gianfranco Iannuzzi, Ginevra Napoleoni. Massimiliano Siccardi
Inszenierung: Gianfranco Iannuzzi, Ginevra Napoleoni, Luca Longobardi, Massimiliano Siccardi
Original Layouts Design: Ginevra Napoleoni, Massimiliano Siccardi
Original Soundtrack: Luca Longobardi
Kreative Zusammenarbeit: Arash Irandoust, Valerio Ciminelli
Animationen: Arash Irandoust, Valerio Ciminelli, Ginevra Napoleoni, Massimiliano Siccardi
Künstlerische Leitung: Gianfranco Iannuzzi

“HUNDERTWASSER EXPERIENCE”
Eine Videoinstallation von IMMERSIVE ART FACTORY
Kreation: Gianfranco Iannuzzi, Renato Gatto, Massimiliano Siccardi
Musik, Komposition und Arrangement: Luca Longobardi
Animationen: Ginevra Napoleoni, Massimiliano Siccardi
Künstlerische Leitung: Gianfranco Iannuzzi