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Die Schriften von Karl Marx auf neue Weise überdenken, fern von den Dogmen aus der eigenen Kindheit oder ihnen doch noch verhaftet, auf dieses Experiment haben sich sechs renommierte Künstlerinnen und Künstler aus Ostdeutschland, Kroatien und Serbien eingelassen, unter ihnen die in den 1980er Jahren als Auto-Perforations-Artisten bekannt gewordenen Else Gabriel und Rainer Görß.

In der ehemaligen Maschinenhalle des Leipziger Kunstkraftwerks darf das Publikum gespannt sein auf Bild-, Video- und Klanginstallationen sowie auf Live Performances, die den „Blick zurück“ mit unseren heutigen Lebenswirklichkeiten verbinden. In einem Offenen Workshop diskutieren die Künstler zudem mit internationalen Wissenschaftlern und dem Leipziger Publikum über Karl Marx, seine vermeintlich wieder aktuell gewordenen Lehren und den künstlerischen Schaffensprozess.

Kuratorin: Constanze Fritzsch, Doktorandin, Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt

Teilnehmende Künstler
Else Gabriel (Berlin)
Rainer Görß (Berlin)
Anna Schimkat (Leipzig)
Kristina Leko (Zagreb)
Nicole Hewitt (Zagreb)
Milica Tomić (Belgrad)

Teilnehmende Wissenschaftler
Dr. Christian Schmidt, z.Z. Universität Leipzig
Hugo Daniel, Université Paris 1 Sorbonne
Boris Ružić, Universität Rijeka

Die Werke in der Ausstellung:
Else Gabriel (Berlin) zeigt das Video „Kind als Pinsel“, welches den künstlerischen Schaffensprozess in Form einer fragwürdigen didaktischen Methode abbildet. Ihr zweites Werk ist ein Weihnachtsbaum – Ausdruck einer schönen Illusion – dessen schmückende Kugeln im Rahmen des Offenen Workshops zerschlagen werden sollen.

Rainer Görß (Berlin) zeigt die großformatige Objekt- und Grafikinstallation „Der Blick zurück“, in welcher er historische Zeitungsausschnitte (u.a. Neues Deutschland) mit aktuellen Ausdrucken aus dem Internet in Form einer Collage verbindet.

Anna Schimkat (Leipzig). Ihre Klanginstallation „Die Verwandlung der akustischen Welt im 19. Jahrhundert“ evoziert Geräusche der Industrialisierung. Aus harmonisch empfundenen Handwerksgeräuschen wurde Fabriklärm – eine sinnesgeschichtliche Zeitenwende, die Karl Marx in seinem Denken beeinflusst haben könnte und deren Folgen wir bis heute ausgesetzt sind.

Kristina Leko (Berlin/Zagreb) plant eine Tafel zum Konzept des Historischen Materialismus. Zur Ausstellungseröffnung am 14. Oktober wird sie eine Tafel live beschreiben, in der ihr eigenen, perfekten Schönschreibschrift.

Nicole Hewitt (Zagreb). Ihre halbstündige Performance: „This Woman is called Jasna“ porträtiert eine imaginierte Übersetzerin am Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag. In der Performance geht es um die poetische Sprache von Karl Marx.
(Hinweis: Performance am 14.10. im Rahmen der Eröffnung.)

Milica Tomić (Belgrad/Graz) zeigt die Videoinstallation „Reading Capital“. Echte Angestellte aus dem heutigen Finanzsektor lesen Auszüge aus “Das Kapital“, dem Hauptwerk von Karl Marx.

Blick zurück nach vorn
Presserundgang plus Vernissage mit Performances von N. Hewitt und K. Leko:
14. Oktober, 17.00 Uhr
Open Workshop mit Künstlern und Wissenschaftlern: 15. Oktober, 17.00-20.00 Uhr
Laufzeit der Ausstellung: 14.-30. Oktober 2016
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10.00 -18.00 Uhr
Adresse: Kunstkraftwerk Leipzig, Saalfelder Str. 8b, 04179 Leipzig